Software als Medizinprodukt

Überblick & Roadmap CE-Zertifizierung

Gerade für Start-ups im Bereich Digital Health stellt der CE-Kennzeichnungsprozess eine große Herausforderung dar. Die MDR-Verordnung bringt hohe regulatorische Anforderungen an das Inverkehrbringen und die Überwachung von Medizinprodukten mit sich. Dieser Kurs gibt dir einen niedrigschwelligen, praktischen Überblick über den CE-Kennzeichnungsprozess um deine Software möglichst schnell und sicher als Medizinprodukt in den Markt zu bringen.

Kursinhalte

10 Kursmodule

Dieser Kurs beinhaltet 10 kompakte digitale Kursmodule, die beliebig im eigenen Lerntempo absolviert werden können. Abschließend findet eine Q&A statt, um Fragen zu den Kursmodulen zu besprechen.

Roadmap CE-Zertifizierung: Übersicht relevanter Normen, Gesetze und Richtlinien
Die Roadmap für die CE-Zertifizierung skizziert die notwendigen Schritte, um sicherzustellen, dass ein Produkt den EU-Standards entspricht. Sie beinhaltet eine Übersicht über relevante Normen, sowie Gesetze und Richtlinien, die innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums für Medizinprodukte gelten. Diese Übersichtseinheit dient dazu, dir einen klaren Pfad zur rechtskonformen CE-Kennzeichnung deines Produkts aufzuzeigen.

Zweckbestimmung und Risikoklassifikation: Wann handelt es sich bei einer Software um ein Medizinprodukt?
In diesem Kursmodul widmen wir uns der Zweckbestimmung und der Risikoklassifikation digitaler Medizinprodukte. Darauf aufbauend untersuchen wir die nicht immer einfache Unterscheidung zwischen Medizinprodukten der Klasse I und Klasse IIa. Dabei richten wir ein besonderes Augenmerk auf die Regel 11 der MDR und die MDCG 2019-11.

Allgemeine Sicherheits- und Performanceanforderungen
Die Sicherheits- und Performanceanforderungen für Medizinprodukte bilden das Herzstück ihrer Entwicklung und Zulassung in der EU. Um sicherzustellen, dass diese Produkte sowohl wirksam als auch sicher sind, müssen Hersteller diese Kriterien einhalten und durch sorgfältige Tests und Dokumentationen belegen. In dieser Einheit tauchen wir tiefer in die spezifischen Vorgaben ein, wobei ein besonderer Fokus auf den Bestimmungen aus Anhang I der MDR liegt.

Qualitätsmanagement nach ISO 13485
Das Qualitätsmanagement nach ISO 13485 definiert Standards für das Management von Qualitätsprozessen bei der Herstellung von Medizinprodukten. Es gewährleistet, dass Produkte konsistent und gemäß international anerkannter Qualitätsanforderungen hergestellt werden. Die Einhaltung dieser Norm ist essenziell, um sowohl die Sicherheit der Endnutzer:innen zu gewährleisten als auch die regulatorischen Anforderungen in verschiedenen Märkten zu erfüllen. In dieser Einheit betrachten wir die Einrichtung und den Betrieb eines Qualitätsmanagement-Systems und bieten einen umfassenden, anwendungsnahen Überblick.

Risikomanagement nach ISO 14971
Das Risikomanagement nach ISO 14971 stellt einen strukturierten Prozess für die Identifizierung, Bewertung und Kontrolle von Risiken im Zusammenhang mit Medizinprodukten dar. Es legt den Schwerpunkt auf die Sicherheit der Patient:innen und die Minimierung potenzieller Gefahren durch medizinische Geräte. Die Einhaltung dieser Norm ist entscheidend, um die Sicherheit und Wirksamkeit von Medizinprodukten in verschiedenen Phasen ihres Lebenszyklus zu gewährleisten.

Klinische Bewertung
Die klinische Bewertung digitaler Medizinprodukte dient der systematischen Analyse der klinischen Daten, um die Sicherheit und Leistungsfähigkeit des Produkts im klinischen Kontext zu bestätigen. Bei digitalen Medizinprodukten, wie Gesundheits-Apps oder Software, ist es besonders wichtig, ihre Wirksamkeit und potenziellen Risiken in realen klinischen Umgebungen zu überprüfen. Diese Bewertung ist eine Schlüsselkomponente, um regulatorische Zulassungen zu erhalten und das Vertrauen von Gesundheitsfachkräften und Patient:innen zu gewinnen.

Technische Dokumentation
Die technische Dokumentation bei digitalen Medizinprodukten bietet einen detaillierten Überblick über Design, Herstellung und Funktion des Produkts. Sie dient nicht nur als Nachweis für die Einhaltung regulatorischer Standards, sondern auch als Grundlage für Qualitätssicherung und Produktverbesserung. Bei digitalen Medizinprodukten ist diese Dokumentation besonders wichtig, um Software-Details, Algorithmen und Datenverarbeitung transparent und nachvollziehbar darzustellen.

Konformitätsbewertung und Inverkehrbringung
Die Konformitätsbewertung ist ein Prozess, durch den bestätigt wird, dass ein Produkt den relevanten regulatorischen Anforderungen entspricht. Dieser Schritt ist notwendig, bevor ein Medizinprodukt auf dem Markt eingeführt werden kann. Durch das erfolgreiche Durchlaufen der Konformitätsbewertung und die anschließende Inverkehrbringung wird gewährleistet, dass das Produkt sicher und wirksam für den vorgesehenen Gebrauch ist. Dies beinhaltet u.a. Themen wie, Gebrauchsanweisung, Benennung einer verantwortlichen Person (PRRC – Person Responsible for Regulatory Compliance), die einmalige Produktkennung (UDI), Datenbanken wie EUDAMED und DMIDS, sowie nicht zuletzt die CE-Kennzeichnung.

Post Market Surveillance (PMS)
Die Einrichtung eines Post Market Surveillance (PMS)-Systems dient der kontinuierlichen Überwachung und Bewertung von Medizinprodukten nach deren Markteinführung. Durch dieses System werden potenzielle Sicherheitsrisiken erkannt und es können Maßnahmen zur Risikominimierung ergriffen werden. Ein effektives PMS gewährleistet die anhaltende Sicherheit und Wirksamkeit des Medizinprodukts und trägt zum Schutz der Patient:innen bei.

Besondere Anforderungen ab Risikoklasse II
Für digitale Medizinprodukte ab Risikoklasse II gelten erhöhte Sicherheits- und Dokumentationsstandards. Diese Produkte müssen detaillierte technische und klinische Bewertungen durchlaufen, um ihre Zuverlässigkeit und Wirksamkeit in digitalen Umgebungen sicherzustellen. Darüber hinaus erfordert die Risikoklasse II spezifische Maßnahmen für Softwareupdates und Cybersecurity, um Patient:innendaten und -sicherheit kontinuierlich zu gewährleisten. Dies beinhaltet u.a. Themen wie Audits durch benannte Stellen, PMS-Reporting oder Safety Update Reports.

Q&A-SESSION

Während der Q&A kannst du deine Fragen zu den Kursmodulen mit unseren Referent:innen besprechen.

Methoden

  • Web-Lectures
  • Praktische Tutorials
  • Unterstützende Literatur und Kursskript
  • Praktische Beispiele und Templates
  • Interaktive Q&A-Session mit den Referent:innen

Zielgruppen

Dieses Seminar richtet sich an alle Personen, die an der Software-Entwicklung von Medizinprodukten beteiligt sind, wie zum Beispiel:

  • Gründer:innen
  • Software-Entwickler:innen, Software-Architekt:innen
  • Projektleiter:innen
  • Verantwortliche für Regulatory Affairs und das Qualitätsmanagement

Referent:innnen

Angela Specht
Regulatory Affairs Specialist, KREWI Medical Produkte GmbH
Ilja Michaelis
Geschäftsführer Routine Health GmbH

Investition

199,- Euro zzgl. Mwst.

Eine Anmeldung ist zu jeder Zeit möglich.